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Die unterschiedlichen Arten, ein Reetdach zu decken
Bildquelle: pixabay.xom
Grundsätzlich lassen sich drei unterschiedliche Arten der Reetdachdeckung unterscheiden:
- gebundenes Reetdach: Das ist sozusagen die ursprüngliche Form der Dachdeckung. Allerdings darf aus brandschutztechnischen Gründen das Reet nur mit nichtbrennbaren Materialien befestigt werden. Damit im Brandfall das brennende Reet nicht vom Dach rutschen kann, dürfen auch keine hölzernen Bandstöcke mehr für die Dachdeckung verwendet werden. - genähtes Reetdach: Ein Draht dient dabei gewissermaßen als Nähgarn. Die einzelnen Decklagen werden damit an die Dachlatten "angenäht". Diese Art der Reetdachdeckung wurde bereits im Mittelalter verwendet: Während auf dem Dach der Außennäher beschäftigt ist, steht auf der Innenseite der sogenannte Binnennäher. Der Außennäher sticht die Nadel mit dem Draht unterhalb der Dachlatte nach innen, der Innennäher zieht den Draht zu sich. Dann bekommt der Außennäher die leere Nadel zurück und sticht diese mit dem Öhr wieder in Richtung Innennäher, allerdings oberhalb der Dachlatte. Jetzt wird der Draht vom Innennäher eingefädelt und vom Außennäher wieder nach außen gezogen. Dieser bildet eine Schlinge, zieht den Draht fest und presst damit die Reetschicht fest aufs Dach. - geschraubtes Reetdach: Diese Technik ist eine moderne Variante des gebundenen Reetdaches, die in Dänemark entwickelt wurde. Anfang der 80er Jahre wurde sie nach Holland und Deutschland exportiert. Diese Technik kann ein einziger Dachdecker ausführen, sie ist schnell und spart Zeit. Allerdings ist die Festigkeit eines geschraubten Reetdaches nicht so hoch wie die eines gebundenen oder genähten Reetdaches.
Dachdecker Stephan Sibinger aus Norddeutschland liebt das alte Handwerk, obwohl es ein harter Job bei Wind und Wetter ist. Über mangelnde Aufträge kann er sich nicht beklagen, denn Reetdächer sind bei vielen Hausbesitzern wieder gefragt. Mehr Info im Video: